Asthma
Wenn uns die Luft wegbleibt
Unsere Atmung
Wenn wir gesund atmen wollen, hängt dies im Wesentlichen von der Arbeit der Lungen und des Zwerchfells ab. Bei der Atmung folgt die Lunge jeder Bewegung des Brustkorbs und durch den elastischen Eigenzug können sich die Lungen dehnen oder zusammenziehen. Die unbeschwerte Atmung setzt voraus, dass die Atemwege, die Bronchien und die Lungenbläschen frei sind. Auch der Atemapparat, der aus Brustkorb, Rippenfell, Rippen, Atemmuskeln und Zwerchfell besteht, muss einwandfrei funktionieren. Das Atemzentrum im Gehirn passt den aktuellen Atemrhythmus den jeweiligen Erfordernissen des Körpers an. So senkt er beispielsweise im Schlaf die Atemfrequenz, um eine ruhige und gleichmäßige Atmung zu erzeugen. Wenn jedoch körperliche Arbeit verrichtet wird, sorgt das Atemzentrum dafür, dass die Atmung entsprechend des Sauerstoffbedarfs angepasst wird. Diese Regulation findet statt auf Grund einer kontinuierlichen Messung des Sauerstoff- und Kohlensäuregehaltes und des pH-Wertes im Blut. Nervenverbindungen zwischen dem Atemzentrum, dem Atemapparat und den Lungen steuern die Atmung.
Beim Asthma ist es so, dass anfallsartig Atemnot auftritt. Diese Atemnot wird durch die Verengung der Bronchien verursacht. Diese hat grundsätzlich drei verschiedene Ursachen:
- Verkrampfung der Bronchialmuskeln (Bronchospasmus)
- Verdickung der Bronchialschleimhaut durch Entzündungen oder Durchtränkung mit Flüssigkeit und
- Verlegung oder Verstopfung der Atemwege durch Schleim.
Entsprechend setzt die Schulmedizin folgende Medikamente ein: So genannte Broncho-Spasmolythika, um die Bronchien zu entkrampfen. Andere Medikamente wirken entzündungshemmend oder bilden Ödeme der Bronchialschleimhaut zurück. Und die dritte Gruppe der Medikamente verflüssigt den zähen Schleim in den Bronchien.
Die Ursachen für Asthma
sind sehr vielfältig und im Einzelnen nicht genau geklärt. Von daher müssen diese beim Patienten individuell erkannt werden, um eine zielgerichtete und individuelle Behandlung vornehmen zu können. Folgende Arten werden unterschieden:
- Das so genannte chemische Asthma, bedingt durch intensives Einatmen chemischer Schadstoffe. Diese können beispielsweise am Arbeitsplatz vorkommen, etwa in einem Lack verarbeitenden Betrieb. Charakteristisch hierbei ist, dass das Asthma nur dort auftritt, wo die Schadstoffe auch auftreten, eben beispielsweise am Arbeitsplatz. Chemisches Asthma wird als Berufskrankheit eingestuft.
- Das so genannte allergische Asthma. Dies tritt meist bei Kindern oder Jugendlichen auf, seltener bei Erwachsenen. Häufige Auslöser sind Pollen, Haustaub, Pilzsporen, Tierhaare sowie Nahrungsmittelallergien. Bei ca. 80 % aller Asthmafälle bei Kindern wird als Ursache ein Allergieasthma angenommen. Meistens stammen die Kinder dabei aus allergisch vorbelasteten Familien. Die Wahrscheinlichkeit der Vererbung ist mit 50 % relativ hoch, wenn beide Eltern Allergiker sind bzw. bei 30 %, wenn nur ein Elternteil an einer Allergie leidet.
- Das so genannte Infektasthma. Durch eine Lungenerkrankung, eine Bronchitis oder auch eine einfache Erkältung wird die Bronchialschleimhaut dermaßen geschädigt, dass sie in der Folge überempfindlich ist.
- Das so genannte Anstrengungs- oder Bewegungsasthma tritt vermehrt bei Kindern auf. Insbesondere bei sportlicher oder ausgedehnter körperlicher Betätigung entsteht das Dauerasthma als Folge einer Entzündung der Bronchien, durch die die Bronchialschleimhaut geschädigt wird. Häufig bleibt dann diese Überempfindlichkeit des Bronchialsystems dauerhaft bestehen. Und äußere Reize wie Zugluft, Zigarettenqualm oder neue Bronchialerkrankungen führen dazu, dass der Patient Asthmaanfälle bekommt. Oft geht dieser Zustand über in das so genannte Dauerasthma.
- Beim Nachtasthma haben die Betroffenen insbesondere in der zweiten Nachthälfte und in den frühen Morgenstunden ihre größten Probleme. Während sich selbst beim gesunden Menschen nachts die Atemwege verengen, haben eben die betroffenen Kranken mit Atemwegsleiden besonders darunter zu leiden.
Atemtherapie
In vielen Städten bieten Atemtherapeuten ihre Dienste an. Bei ihnen kann der Asthma-Patient die Atemmuskulatur unter Anleitung trainieren. Ein erster Schritt hierbei ist es, ein bewusstes Atmen zu erlernen. Eine wichtige Atemübung ist die so genannte Lippenbremse. Diese ist besonders hilfreich bei einem schweren Atemnot-Anfall. Bei der Lippenbremse wird der Strom der ausgeatmeten Luft mit den Lippen gebremst (der Atem wird also geprustet), um hierdurch dem Zusammenziehen der Atemwege entgegen zu wirken.
Die Atemtherapie leistet auch eine Unterstützung beim Abhusten von Schleim. Mit speziellen Atemtechniken (autogene Drainage) und ggf. Atemhilfsmitteln (zum Beispiel Flutter, PEP) wird Sekret gelöst und heraustransportiert. In Fällen von sehr zähem Sekret wird die Therapie mit Inhalationen kombiniert.
Die Massage des Brustkorbes hat sich als eine weitere Möglichkeit dargestellt. Hierbei handelt es sich um Klopf- und Vibrationsmassagen. Auch Angehörige können diese Hilfe erlernen und somit den Patienten morgens beim Abhusten helfen.
Forschungen in Russland haben übrigens ergeben, dass Asthmakranke im Wesentlichen viel zu viel einatmen und deshalb Schwierigkeiten beim Ausatmen haben. Eine entsprechend andere Form der Atemtherapie vermittelt von daher insbesondere die Fähigkeit, genügend auszuatmen.
Studien und Forschungsergebnisse
Nun einige Forschungsergebnisse aus dem News – Ticker „Bild der Wissenschaft“ bezüglich Asthma, kurz gefasst:
Nach einer britischen Zwillingsstudie wird Asthma in den meisten Fällen vererbt und nicht durch Umweltfaktoren ausgelöst. Nach dieser 1995 und 1996 stattgefundenen Untersuchung lassen sich 68 % aller Asthmaerkrankungen auf eine genetische Veranlagung zurückführen. Luftverschmutzung, Ernährung, Haustiere und die Tatsache, dass die Eltern rauchen, verursachen demnach nur 13 % aller Fälle. 19 % gehen auf andere Ursachen zurück.
Zweite Meldung: Kinder von überforderten Eltern entwickeln überdurchschnittlich häufig Asthma. Die Kleinen würden unter emotionalen Stress stehen, geben amerikanische Psychologen als Ursache an. Bei dieser Untersuchung stellte man zudem fest, dass Kinder von Müttern, die kurz nach der Geburt sehr unbeholfen waren, doppelt so häufig Asthma entwickelt haben, wie solche von abgeklärten Eltern. Die Forscher vermuten, dass die Unsicherheit die Kinder belastet und damit ihre Immunabwehr geschwächt hat.
Eine australische Studie ergab, dass ein Zuviel an ungesättigten Fettsäuren in der Nahrung das Asthmarisiko erhöht und für ca. 17 % der Asthmaerkrankungen verantwortlich ist. Die Untersuchung ergab auch, dass zum Beispiel Muttermilch vor Asthma schützt. Diese Untersuchung kam ebenfalls zu dem Ergebnis, dass, falls ein Elternteil an Asthma erkrankt ist, daraus für das Kind ein um 93 % erhöhtes Asthmarisiko gegenüber einem Kind von nicht an Asthma erkrankten Eltern besteht.
Eine Studie in Adelaide ergab, asthmakranke Kinder haben in harmonischen Familien weniger Beschwerden.
Das britische Magazin „New Scientics“ berichtet, ein Bakterium sei oftmals Ursache von Asthma. Das Bakterium Clamydia pneumoniae, ein typischer Erreger von Lungenentzündungen, ruft offenbar zumindest einen Teil der Asthmaanfälle hervor. Die mit diesem Bakterium infizierten Asthmakranken profitierten in vielen Fällen von einer Behandlung mit Antibiotika.
Eine internationale Studie der Uni-Kliniken in Münster an 8000 Kindern im Grund- und Hauptschulalter beobachtete, dass die Zahl der Asthmapatienten zwischen 1995 und 2000 um 33 %, die von Heuschnupfen um 29 % und die von Hautallergien um 18 % gestiegen seien. Ursachen sehen die Forscher im Anstieg der Belastung durch Schwerlastverkehr (Feinstaub) in Wohnungsnähe und Feuchtigkeitsschäden (Schimmelbelastung) in Schlafräumen. Der größte Risikofaktor sei jedoch das Rauchen. Zudem spiele die so genannte Hygiene-Hypothese eine wichtige Rolle. Danach beeinträchtigt übertriebene Hygiene im Kindesalter das Immunsystem und Allergien treten häufiger auf. So weist Albanien, das ärmste Land im Rahmen der Studie, die niedrigste Allergienquote auf.
Eine weitere australische Studie ergab hingegen, dass Kinder in ländlichen Gegenden genau so häufig an Asthma erkranken wie Kinder in Ballungsgebieten.
Eine Schweizer Studie ergab, dass Asthma weit häufiger als bisher vermutet durch Schmerztabletten ausgelöst wird. Insbesondere der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (Aspirin) und evt. auch Paracetamol spielen dabei eine Rolle.
Englische Forscher fanden heraus, dass das Risiko für Kleinkinder asthmatisch zu werden, wesentlich größer sei, wenn die Mutter in der Schwangerschaft raucht oder Rauch ausgesetzt ist. Interessanterweise spielte hierbei die Anzahl der gerauchten Zigaretten kaum eine Rolle.
Die Universitätsklinik Bonn fand heraus, dass ein natürlicher Wirkstoff ähnlich wie Kortison bei Asthma wirkt. Dieser Wirkstoff ist das Cineol, der Hauptwirkstoff von Eukalypthusöl. Mit ähnlich positiven Wirkungen wie Kortison, jedoch ohne die für Kortison typischen Nebenwirkungen.
Letztendlich ergaben Untersuchungen, dass Haustiere im Haus das Risiko, an Asthma zu erkranken, nicht beeinträchtigen. Teilweise scheint es so, dass die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung durch sie herabgesetzt wird. Ist das Asthma jedoch hervorgerufen durch eine Allergie gegen den Freund im Hause, bleibt den Betroffenen wohl nichts anderes übrig, als das Haustier abzuschaffen.
Wie zu sehen ist, kommen die Forscher zu recht widersprüchlichen Ergebnissen, was nur zeigt, dass das Problem Asthma weit von einer Lösung entfernt ist.
Was bedeutet das Wort Asthma eigentlich?
Das Wort Asthma kommt aus dem griechischen und bedeutet Engbrüstigkeit. Eng heißt im lateinischen „angustus“, womit wiederum unser deutsches Wort Angst sehr nah verwandt ist. Laut Dethlefsen und Dahlke in ihrem Buch „Krankheit als Weg“ hat die asthmatische Enge ebenfalls viel mit Angst zu tun. Mit der Angst vor dem Hereinlassen bestimmter Lebensbereiche. Laut den Autoren hat Asthma mit folgenden Lebensbereichen zu tun:
- Nehmen und Geben.
- Sich abschließen wollen.
- Dominanzanspruch und Kleinheit.
- Abwehr der dunklen Lebensbereiche.
Sie geben Asthmatikern folgende Empfehlungen: „Wann immer die Enge spürbar wird, es ist Angst. Das einzige Mittel gegen Angst ist Ausdehnung. Ausdehnung geschieht durch Hereinlassen des Gemiedenen.“
Homöopathie
Im Folgenden eine Aufstellung von homöopathischen Einzelmitteln, die häufig bei Asthma angezeigt sind.
- Bromum (Brom) — Asthma wird deutlich gebessert am und auf dem Meer, im Binnenland wiederkehrend. Vor allem nach Abkühlung. Kaltes Gefühl beim Einatmen, jeder Atemzug verursacht Husten.
- Kalium carbonicum (Kaliumcarbonat) — Schwäche, häufiger, heftiger, trockener Husten mit graugelbem, zähem Sekret, das schwer auszuhusten ist. Verschlimmerung der Beschwerden durch Kälte und zwischen 3 und 4 Uhr morgens. Siehe auch die Kaliumsalze K. jodatum und K. bichromicum.
- Sambucus niger (schwarzer Holunder) — Der Patient schläft in den Asthmaanfall hinein. Erstickendes Asthma mit strangulierendem Husten. Starke Blaufärbung des Gesichts. Trockene Hitze während des Schlafes, profuse Schweiße im Wachzustand. Die Beschwerden verschlimmern sich gegen Mitternacht, durch kalte Luft, beim Ruhen oder Liegen mit tief liegendem Kopf. Sie bessern sich durch Bewegung.
- Zingiber (Ingwer) — Bronchialasthma mit Magenbeschwerden. Patient erwacht nachts aus dem Schlaf mit Atemnot. Trotz Heftigkeit des Anfalls besteht kein Angstgefühl.
Aralia racemosa (die amerikanische Narde) — Symptome: Asthmaanfall gleich nach dem ersten Einschlafen oder beim Niederlegen. Hinlegen ruft sofort ein Erstickungsgefühl hervor, der Patient muss sich aufrichten. Lautes „musikalisches“ Pfeifen besonders bei der Einatmung. Auf dem Höhepunkt des Anfalls löst sich scharfer Schleim. - Ähnlich Arsenicum album (weißes Arsenik) — Die Asthmaanfälle gehen mit Unruhe und Angst einher, meist um und nach Mitternacht. Erstickungsnot, der Patient muss sich aufsetzen oder aus dem Bett springen. Er hat Verlangen nach frischer Luft trotz Frostigkeit. Es besteht wenig zäher Auswurf. Der Husten ist trocken, pfeifend, erschöpfend. Asthmaanfälle, die sich mit Hautausschlägen abwechseln.
- Blatta orientalis (die Küchenschabe) — Dieses Mittel wird eingesetzt bei chronisch-asthmatischer Bronchitis. Dabei tritt unaufhörlicher Husten auf mit Erstickungsgefühl, Setzt schleimig-eitriger Auswurf ein, dann werden die Beschwerden erleichtert.
Cuprum (der Kupfer) — Oft hilfreich als Notfallmittel bei plötzlichen heftigen Anfällen mit Erstickungsgefühl und Zyanose (Blaufärbung des Gesichts). Ausgeprägte feuchte Rasselgeräusche sind zu vernehmen, es kommt nur unter Mühen zum Auswurf. Die Symptome verschlimmern sich nachts, bei Kälte sowie beim Einatmen von kalter Luft. Besserung trifft häufig durch kalte Getränke ein. - Carbo vegetabilis (Holzkohle) — beim Asthma alter Menschen mit großer Schwäche, schlimmer in feuchter Luft, besonders abends. Heilt, wenn es passt, selbst hoffnungslose Fälle von Asthma und Bronchialkatarrhen (Eichsteller).
- Ipecacuana (Brechwurzel) — wird im Anfangsstadium eingesetzt mit den Symptomen: hochgradige Atembeklemmung mit Keuchen und starkem Druck, Angstgefühl dabei in der Herzgrube. Krampfhusten mit Brechreiz, Übelkeit, Empfindlichkeit gegenüber feuchtwarmem Wetter; Schlimmer bei Bewegung, abends und nachts. Schleimrasseln in der Brust mit wenig Auswurf.
- Senega (Virginisches Milchkraut) — hat die Symptome: Asthma beim Treppensteigen. Viel zäher Schleim, der schwierig abzuhusten ist. Passend für alte Asthmatiker mit Anfällen von Blutandrang. Schmerzen im Rücken beim Husten. Beklemmung der Brust. Der Husten endet oft mit Niesen. Gesicht und Hände sind blaurot angelaufen.
- Grindelia (Gummikraut) — wird eingesetzt, wenn der Patient beim Einschlafen nicht mehr atmen kann. Fährt hoch beim Aufwachen und muss sich aufrichten, um zu atmen. Pfeifende Atemzüge bei schaumigem, zähem Schleim.
- Thuja (Lebensbaum) — bei kindlichem Asthma, dito.
- Natrium sulfuricum (Glaubersalz) — wenn jede neue Erkältung einen Asthmaanfall hervorruft.
- Lobelia inflata (Glockenblume) — bei Asthmaanfällen mit Schwäche in der Magengrube. Vor dem Anfall überall starkes Prickeln.
Nux vomica (Brechnuss) — Asthma geht einher mit Völle im Magen, morgens oder nach dem Essen.
Dies ist nur eine Auswahl der Homöopathika, die in Frage kommen. Sie lassen sich aber aufgrund der jeweils relativ klaren Symptomatik im Bedarfsfall schnell ermitteln.
Bei Asthma – Patienten teste ich auch immer die Spenglersane, insbesondere Kolloid T ist oft angezeigt.
Die aufgeführten homöopathischen Mittel sind nur als Beispiele zu verstehen und sollen nicht zur Selbst-Behandlung auffordern. Wie bei jedem Krankheitsbild sind zudem die individuellen Symptome des Patienten zu berücksichtigen und oft entscheidend bei der Mittelauswahl. Von daher gehört die Behandlung des Asthma-Patienten in die Hand eines erfahrenen Homöopathen.
Asthma und Familienaufstellung
Ein Beispiel aus der Praxis der Familienaufstellungen (FA), die ich in diesem Falle von der 10- jährigen Patientin mit Figuren habe vornehmen lassen. Wie die Aufstellung zeigte, stand das Mädchen in einer Weise zwischen seinen getrennt lebenden Eltern, die ihr buchstäblich die Luft nahm. Ob sie diesen Platz, der ihrem inneren Bild entspricht, eingenommen hat, um die Spannung zwischen den Eltern ab zu mildern (wie häufig ist doch in den FA zu beobachten, dass Kinder versuchen, ihren Eltern dabei zu helfen, ihr Schicksal leichter zu ertragen), sei dahin gestellt. Zu spüren war nur, dass, sobald sie sich dem einen Elternteil zuwandte, sofort einen immensen Druck von Seiten des anderen verspürte – und umgekehrt.
Nachdem wir eine Umstellung vorgenommen hatten, die es ihr erlaubte, beide Eltern im Blicke zu haben und sie damit gleichzeitig das Spannungsfeld verlassen hatte, bat ich sie, dieses Lösungsbild in sich auf zu nehmen. Die Eltern ließ ich in diesem, – man kann schon fast sagen Puppentheater – den Lösungssatz sprechen:“ Was zwischen uns ist, das geht dich nichts an! Das machen wir unter einander aus.“ Schon im gleichen Moment ließen die Belastung und der Druck, unter dem das Mädchen aufgrund der ursprünglichen Situation stand, schlagartig nach, und das Kind atmete hörbar und erleichtert auf.
Mit der Zeit genas sie vollständig von ihrem Asthma, – wobei sie unterstützend homöopathische Einzelmittel bekam – ohne noch einen einzigen Anfall bekommen zu haben. Spasmolytika und Cortison wurden vorsichtig ausgeschlichen.
Die allgemeine Ursache für Asthma gibt es nicht, auch wenn die weiter oben aufgeführten Faktoren ihre mehr oder weniger bedeutsame Rolle spielen. Wenn versucht wird, durch Statistiken die betroffenen Patienten auf einen möglichst gemeinsamen Nenner zu bringen, verliert man den Einzelnen aus dem Blick. Nur wer genau hinschaut und sich dem Individuum zuwendet, der wird verstehen, warum gerade dieser Patient mit dieser Symptomatik behaftet ist. Und nur diesem ganzheitlichen Therapeuten wird es gelingen, die diesem Patienten entsprechende Methode aus zu wählen, um ihn nachhaltig und dauerhaft von seinen Leiden zu befreien.