Depression — Niedergeschlagenheit

Depression - Niedergeschlagenheit

Schatten über der Seele

Jeder Zehnte leidet einmal im Leben unter einer Depression. Statt den Kummer mit Medikamenten zu betäuben, sollten Betroffene Behandlungsmöglichkeiten wählen, die ihnen helfen, ihre Krise aus eigener Kraft zu bewältigen.

Die Medizin und auch der Volksmund kennen viele Ausdrücke für Depressionen. Da ist jemand niedergedrückt oder niedergeschlagen, leidet unter Schwermut oder Melancholie. Ärzte verwenden u.a. die Begriffe „de­pressive Verstimmung“ oder „en­dogene Depression“.

Oftmals nicht erkannt

Doch wann wird eine Depression zur Krankheit? Wann ist sie normal und gehört zu den Gefühlen, die wir alle kennen? Die Übergänge sind oftmals fließend, und auch die Symptome umfassen ein sehr weites Spektrum. Depressionen wirken nicht nur auf die Stimmung, sondern können auch kör­perliche Folgen haben.

Beispiele
  • Druckge­fühl im Brustbereich
  • Magenschmerzen
  • Herz­beschwerden
  • Kopfweh
  • Nacken- oder Kreuzschmerzen
  • Allgemeine Abgeschlagenheit
  • Verdauungsstörun­gen
  • Essstörungen
  • Ein- und Durchschlaf­störungen

Depressionen sind wei­ter verbreitet, als viele Menschen glauben. Man kann sagen, dass etwa zehn Prozent der Bevöl­kerung mindestens ein­mal im Leben an einer behandlungsbedürftigen Depres­sion leiden. Experten gehen davon aus, dass mehr als die Hälfte aller depressiven Erkrankungen nicht erkannt und daher auch nicht be­handelt wird. In rund 60 Prozent aller Selbstmordfälle sind die Betroffenen depressiv oder litten vorher an einer Depression.

Immer häufiger traurig

Wir alle kennen das Gefühl, mor­gens wach zu werden, uns inner­lich leer zu fühlen, freudlos von ei­ner oft grundlosen Traurigkeit be­fallen zu sein. Man hat dann keine Energie, die Stimmung ist im Kel­ler, und Lustlosigkeit oder Lethar­gie bestimmen das Empfinden. So­lange derartige Stimmungen nur hin und wieder auftauchen, sind sie nicht besonders beunruhigend und auch nicht behandlungsbe­dürftig. Spätestens dann, wenn diese Phasen häufiger werden und eventuell sogar anfangen, das Leben zu bestimmen, ist Hilfe not­wendig.

Die Reaktionen auf die Depressio­nen können sehr unterschiedlich sein. Viele der betroffenen Perso­nen ziehen sich zurück und bre­chen jeden Kontakt ab. Es gibt aber andere, die sich in Arbeit flüchten, um sich abzulenken und sich nicht mit der Niedergeschlagenheit be­fassen zu müssen. Andere suchen Halt und Trost bei Drogen, Medi­kamenten und Alkohol.

Typische Auslöser von Depressionen
  • fehlender Erfolg in Beruf und Pri­vatleben
  • Vereinsamung
  • Jahreszeitliche Stimmungsschwankun­gen / Winterdepression
  • Familiäre Probleme
  • Medika­mente
  • Kummer/Liebeskummer
  • Trennung
  • Tod des Partners oder eines nahen Angehörigen.

Bachblüten-Therapie

Bachblüten eignen sich zur Behandlung von Personen, die an einer Depression leiden.

Auswahl

  • Agrimony — Nach Außen hin fröhlich und unbeschwert, doch innerlich traurig und niedergeschlagen. Niemand soll ihren wahren Stimmungszustand bemerken. Auch sich selbst mögen sie nicht eingestehen, dass sie möglicher Weise Hilfe benötigen. Personen, die sozusagen zwanghaft gut drauf sind. Häufig flüchten sie sich in Drogen und Alkohol, oder sie stürzen sich in übertriebener Wei­se in die Arbeit, um nicht mit ihrem Problem konfrontiert zu werden.
  • Gentian — Hilfreich bei De­pressionen, die sich nach be­stimmten Ereignissen einstellen —also beispielsweise enttäuschte Liebe, Demütigungen oder Beleidi­gung (=reaktive Depression). Diese Patienten haben keine oder wenig Hoffnung, dass sich letztendlich alles wieder zum Bes­seren wenden kann. Sie zeigen sich skeptisch und pessimistisch. Ein Gentian -Patient sagte einmal zu mir: „Ich stelle mir stets die schlechteste Möglichkeit vor, dann kann ich wenig­stens nicht ent­täuscht werden“.
  • Star of Bethlehem — Diese Blüte wird eingesetzt bei Depression auf­grund traumati­scher Erlebnis­se. Diese Patien­ten tragen einen Schmerz oder einen Schock in sich, der ihnen buchstäblich in den Knochen steckt. Meist leiden sie still.
  • Gorse — Wird von Personen benötigt, die jegliche Hoff­nung aufgegeben haben. Beispiels­weise Schwerkranke. die schon einige erfolglose Therapien hinter sich haben.
  • Sweet Chestnut — Blüten aus der Edel- oder Esskasta­nie  werden ein­gesetzt, wenn der Patient völlig verzweifelt ist. Sein Zustand wird charakterisiert als die dunkle Nacht der Seele. Alles scheint sich verschworen zu haben, alles scheint um ihn herum zusammen­zubrechen.

Homöopathie und Pflanzen

Auch die Homöopathie bietet sich zur Behandlung von Depressio­nen an. Als Beispiel möchte ich hier nur Aurum, das Gold, vor­stellen.

Im negativen Aurum -Zu­stand hat der Patient das Gefühl der absoluten Minderwertigkeit, das Gefühl, nicht auf diese Welt zu passen. Er hat eine große To­dessehnsucht. Viele Aurum -Pati­enten versuchen, sich das Leben zu nehmen.

Auswahl

Die Pflanzenheilkunde bietet zahl­reiche Behandlungsmöglichkeiten bei Depressionen an.

  • Johanniskraut
  • Baldrianwurzel
  • Passionsblumenkraut
  • Lärchen­spornknollen

Systemische Familienaufstellung bei Depressionen

Eine große Hilfe bei Depressionen kann die systemische Familienthe­rapie nach Bert Hellinger darstel­len. Seine Ideen und Erkenntnisse über die Entstehung von Ver­strickungen eröffnen eine neue Di­mension der Therapie von tragi­schen Familiengeschichten. Seine Lösungen durch Familienaufstel­lungen sind bewegend, verblüf­fend einfach und hochwirksam.

Bei dieser Therapie geht es um Ordnungen der Liebe in Familien. Angesprochen werden ganz grundsätzliche Vorgänge des Menschseins und des Zusammen­lebens in der Familie wie Dazu­gehörigkeit und Ausgeklammert-sein. Insbesondere bei der Aufdeckung systemischer Depressionen (Familiendepression) ist die Methode ausgesprochen hilfreich. Reichen doch die Ursachen zuweilen mehrere Generationen zurück oder sind auf Kriegsereignisse zurückzuführen.