Haarausfall — Alopezie

Haarausfall-Alopezie

Haarausfall

Auf unserem Kopf herrscht dichtes Gedränge. Rund 100 000 Haare wachsen auf einem durchschnittlichen Menschenhaupt. Täglich sprießen bei einem gesunden  Menschen etwa 100 neue Haare aus der Kopfhaut, während die gleiche Menge „alter“ Haare ausfällt.

Wenn man also morgens auf seinem Kopfkissen oder im Wasch­becken jede Menge ausgefallener Haare findet, ist das nicht unbe­dingt alarmierend. Erst wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Haar insgesamt lichter wird oder an einzelnen Stellen besonders stark ausfällt, sollten Sie die Ursachen abklären lassen.

Auf die Wurzel schauen

Haarausfall (medizinischer Fachbegriff: Alopezie) kann verschiedene Ursachen haben. Zunächst einmal versucht der Arzt oder Heilpraktiker fest zu stellen‚ ob sich  der Haarausfall rückgängig machen lässt oder ob an den kahlen Stellen nie mehr Haare nachwachsen werden. Hilfreich ist dabei ein sogenanntes Trichogramm, womit die Untersuchung der Haarwurzeln gemeint ist.

Diffus oder kreisrund

In der Medizin unterscheidet man den diffusen (verteilten), den kreisrunden und den hormonbedingten Haarausfall.

Unter dem diffusen Haarausfall, wobei das Haupthaar insgesamt immer lichter wird, leiden meist Frauen.

Der kreisrunde Haarausfall tritt sowohl bei Männern als auch bei Frauen auf. Dabei entstehen plötzlich eine oder mehrere kleine rundliche bis ovale Kahlstellen am behaarten Kopf. An den Rändern dieser Stellen lassen sich die Haare leicht und schmerzlos ausziehen. Die Ursa­chen für den kreisrunden Haarausfall sind noch nicht hinreichend geklärt. Möglicherweise spielen Störungen des Immunsystems eine Rolle. Auch durch Medikamente und chronische Erkrankungen kann der kreisrunde Haarausfall ausgelöst worden. Sind die Auslö­ser beseitigt, wächst das Haar gewöhnlich nach etwa einem halben Jahr – zunächst weiß – wieder nach.

Der Extremfall des Haarausfalls ist die Ausbildung einer Glatze. Es gelten die gleichen Ursachen wie beim Haarausfall.

Physische Ursachen — Haarausfall — Glatzenbildung

  • Entzündungen im Körper
  • Hormonstörungen
  • Eisenmangel
  • Medikamente
  • Pille
  • Chemotherapie
  • Vererbung
  • Zahnmaterialien
  • Immunstörungen
  • Allergien
  • zu straff gebundenes Haar

Psychische Ursachen — Haarausfall — Glatzenbildung

  • Schock
  • Stresssituationen
  • Depressionen
  • Familiäre Streitigkeiten
  • nervliche Erschöpfung

Oft sind Hormone schuld

Das Wachstum unserer Haare wird durch Hormone gesteuert. Eine be­sondere Rolle spielen die männlichen Hormone, die Androgene. Sie beeinflussen die Lebensdauer unserer Haare. stören das Wachstum neuer Haare und sorgen dafür, dass schließlich überhaupt  keine neuen Haare mehr gebildet werden.

Von diesem hormonbedingten Haarausfall sind in erster Linie Männer betroffen. Mit Beginn des  zweiten Lebensjahrzehntes zeigen die männlichen Hormone beim Haupthaar ihre Wirkung. Zuerst entstehen die sogenannten Geheimratsecken; später fallen auch die Haare am Hinterkopf aus.

Bei Frauen in und nach den Wech­seljahren können Hormonstörun­gen käppchenförmigen, starken Haarausfall um den Wirbel herum auslösen.

Behandlung — Therapie

Beim erblich bedingten Haarausfall der Männer gibt es aus meiner  Sicht keine Behandlungsmöglichkeit. Auch wenn in den Medien immer wieder Wundermittel auftauchen.

Beim kreisrunden Haarausfall hat sich die Behandlung mit dem homöopathi­schen Mittel Phosphorus bewährt. Wird Haarausfall durch straff ge­bundene Frisuren, Haarspangen oder besondere Kopfbedeckungen ausgelöst, beseitigt man solche Ur­sachen natürlich. Zusätzlich wer­den die kahlen Stellen mit Mitteln aus der Homöopathie, zum Beispiel Thallium und seinen Salzen, und der Bachblüten-Thera­pie behandelt, um das Wachstum der Haare wieder anzuregen.

Beim allergisch beding­ten Haarausfall sollte das Allergen gemieden werden bzw. die Allergiebereitschaft gesenkt werden. Auch bei allen anderen Formen des Haarausfalls  muss die Grundkrankheit beseitigt werden. Beim medikamentös bedingten Haarausfall gilt es, zwischen Scha­den und Nutzen der angewandten Medikamente abzuwägen. Wobei sich mir die Frage stellt, ob etwas wirklich nützlich sein kann, was einem die Haare ausfallen lässt.

Wird der Haarausfall durch giftige Stoffe hervorgerufen, müssen wir die Quelle der Belastung ausschalten. Weiterhin ist es notwendig, den belasteten Körper zu entgiften. Sehr häufig tritt, bedingt durch  Zahnfüllungen, auch durch deren Entfernung, die Bela­stung mit Quecksilber auf. Das Entfernen von Amalgamfüllungen verlangt immer eine anschließende Entgiftung. Ich hatte schon zahlreiche Patienten, die aufgrund der enormen Belastung  durch das Herausbohren der Amalgam-Füllung gesundheitlich geschwächt waren und, neben vielen anderen Symptomen, auch unter Haarausfall litten. Sie sprachen auf eine  homöopathische Ent­giftungskur schon innerhalb we­niger Tage an.

Bei Haarausfall mit ungeklärter Ursache haben sich Einreibungen der Kopfhaut mit Eigenurin bewährt. Dafür sammelt man morgens den Mittelstrahl-Urin und reibt die befallenen Stellen damit am Abend ein, wickelt den Kopf in ein Handtuch und lässt den Urin über Nacht einwirken. Am nächsten Morgen werden die Haare gründlich ausgewaschen. Diese Behandlung muss einige Wochen oder auch Monate durchgeführt werden.

Homöopathen verwenden Kalium oder eines der Kalium—Salze zur Behandlung des unspezifischen  Haarausfalls. Erfolge haben sich auch gezeigt beim Einsatz der Not­falltropfen oder der Notfallcreme aus der Bachblüten-Therapie.

Auch bei Anwendung der BEMER –Gefäßtherapie habe ich das Nachwachsen ausgefallener Haare bereits nach kurzer Zeit beobachten können. Die Zellen werden wieder versorgt, das Gewebe entlastet und entgiftet, so dass sich die Haarwurzeln erholen konnten.

Richtig waschen

Generell empfiehlt es sich, ein Shampoo zu benutzen, das nicht aggressiv ist und nur natürliche Inhaltsstoffe enthält. Hierzu eignen sich insbesondere Haar­waschmittel, die auf der Basis von vergorener Milchsäure hergestellt sind. Ganz besonders empfehlenswert ist auch das Produkt Lavyl Hair, das ausschließlich natürliche Substanzen enthält und vollkommen ungiftig ist, so dass sie es sogar trinken können. Der Clou: auf dieses Mittel wurden Informationen von Heilkräutern, Schüsslersalzen und Edelsteinen „aufgeschwungen“, die auf Dauer dem Haar seine ursprüngliche Farbe zurückgeben sollen und auch das Haarwachstum anregen sollen. Einen Versuch ist es wert. Insbesondere wenn man bedenkt, dass man sich bei den meisten „normalen“ Shampoos einen Chemie-Cocktail ins Haar einmassiert.

Zum Schluss ein Tipp aus alter Zeit

Zur Förderung des Haarwuchses vertrauten die Menschen früher ihr Haar einem schnellwachsenden Baum (Pappel, Weide) an. Dazu lö­sten sie etwas Rinde vom Stamm des Baumes und legten einige ihrer Haare dahinter. Dann wurde die Rinde wieder angedrückt. Die Wuchskraft des Baumes sollte sich auf das eigene Haar übertragen. Wer weiß: Vielleicht funktioniert diese Methode auch heute noch?