Lexikon der Klassischen Homöopathie

Lexikon Homöopathie - Nachschlagewerk

Lexikon — Glossar — Nachschlagewerk

Informationen der Klassischen Homöopathie auf den Punkt gebracht.

Wissenswertes auf das Wesentliche reduziert.

A

Ähnlichkeitsprinzip

Das Motto der Homöopathie lautet: „Similia similibus curentur“ bzw. „Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt“. Die Homöopathie basiert auf diesem Ähnlichkeitsprinzip. Es bedeutet, dass ein Mittel beim Kranken genau die Symptome heilen kann, die es beim Gesunden hervorruft.

Allopathie

Homöopathen nennen Heilmethoden, deren Wirkung gegen die Symptome einer Krankheit gerichtet sind, Allopathie. Während damit häufig die Schulmedizin mit ihren chemischen Medikamenten gemeint ist, gehören auch die Phytotherapie oder Aromatherapie zum Bereich der Allopathie.

Ampullen

Neben der Verabreichung als Globuli, Tabletten oder Dilution werden manche homöopathische Mittel auch in Form von Ampullen angeboten. Diese Mittel werden gespritzt.

Anamnese

Am Anfang einer klassisch-homöopathischen Behandlung steht eine umfangreiche Aufnahme der Krankengeschichte. Diese wird homöopathische Anamnese genannt. Dabei werden nicht nur aktuelle Krankheitszeichen, sondern auch Details wie Verschlimmerungs- und Verbesserungsmodalitäten und Lebensgewohnheiten erfragt, ebenso wie seelische Befindlichkeit und Abhängigkeit von Mondphasen oder Jahreszeiten und vieles mehr. Erst nach dieser Anamnese verordnet der Homöopath das passende Mittel.

Antidot

Ein Antidot ist wie ein Gegenmittel zu verstehen, es erschwert oder verhindert die Wirkung eines homöopathischen Mittels. Typische Antidote sind Kaffee, Minze, Tee, bestimmte Kräuter, Essig, Wein, scharfe Speisen oder ätherische Öle. Während einer homöopathischen Behandlung sollte man diese Antidote meiden.

Arzneimittel

Eine arzneiliche Substanz, die mehr oder weniger stark potenziert wurde, wird  homöopathisches Arzneimittel genannt. Dieses wird in Form von Globuli, Dilutionen, Verreibungen oder als Tablette verabreicht.

Arzneimittelbild

Das Arzneimittelbild setzt sich aus dem gesamten Wissen über eine Arznei  zusammen – so zum Beispiel aus der Lehre von den Giften und deren Wirkung (Toxikologie), der Pflanzenkunde (Botanik), sowie der Arzneimittelkunde (Pharmakologie). Von besonderer Wichtigkeit sind die einzelnen Symptome, die bei der Einnahme des Arzneimittels bei gesunden Menschen auftreten. Diese fließen mit in das Arzneimittelbild ein: gesunden Testpersonen verabreicht man in bestimmten Zeitabständen einzelne Stoffe und hält die körperlichen und geistigen Auswirkungen möglichst genau fest. Dabei finden auch Modalitäten wie Ernährung, Wetter, Jahreszeit und Alltagssituation der Testpersonen Berücksichtigung. Erfahrungen mit Erkrankten vervollständigen das Bild. Die Ähnlichkeitsregel gemäß der homöopathischen Idee ist erfüllt, wenn sich ein Arzneimittelbild weitestgehend mit einem Krankheitsbild deckt.

Arzneimittellehre

In Arzneimittellehren werden die Symptome der einzelnen Arzneimittelbilder beschrieben. Es handelt es sich um anerkannte Schriften der Homöopathie.

Arzneimittelprüfung

Dafür nehmen gesunde Menschen die Ausgangssubstanz oder die potenzierte Form des zu prüfendenden Arzneimittels ein, Hierbei auftretende Symptome wie Schmerzen, die Entzündungen, Veränderungen der Stimmung oder Schlafstörungen werden genauestens beobachtet und protokolliert. Also neben den körperlichen auch Veränderungen der geistigen und seelischen Befindlichkeit. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse, nämlich die Gesamtheit der Symptome, bilden wie ein Mosaik das. Arzneimittelbild des homöopathischen Mittels.

Arzneisubstanz

Sie ist der Ausgangsstoff, aus dem das homöopathische Mittel hergestellt wird. Die Arzneisubstanz kann aus Pflanzen, Tieren, Tiergiften, Metallen, Mineralsalzen oder aus chemischen Stoffen bestehen. Auch pathologische Sekrete werden geprüft.

B

Bach-Blüten

Bachblüten werden zwar auch in einer Verdünnung eingesetzt, aber sie basieren auf einem anderen Ansatz als die Homöopathie. Die Wirkung der einzelnen Bachblüten wurde vom Begründer der Bachblüten-Therapie, Dr. Edward Bach, in sensitiver Wahrnehmung festgestellt.

C

Causa

Von der Causa (Lat. Ursache) wird dann gesprochen, wenn einer Erkrankung eine eindeutige Ursache zu Grunde liegt. Das kann ein gebrochenes Bein nach einem Unfall sein, oder auch Kummer als Ausgangsereignis. Kränkung, Überforderung, Schock, Trauma, aber auch OP, Zahnbehandlung, Impfung gehören neben vielen anderen dazu.

C-Potenzen (Centesimal –Potenzen)

Bei C-Potenzen wird ein Teil Arzneisubstanz in jeder Potenzstufe mit 100 Teilen neutraler Substanz verdünnt und dann verschüttelt oder verrieben.

D

Darreichungsformen

Homöopathische Mittel werden in Form von Globuli (Kügelchen), Tabletten aus Milchzucker, Tropfen, Verreibungen, Ampullen oder auch als Salben verabreicht. Am beliebtesten ist jedoch die Anwendung als Globuli.

Dezimalpotenzen

Bei Dezimalpotenzen (D-Potenzen) wird die arzneiliche Ausgangssubstanz in Zehner-Schritten potenziert (verdünnt). Jeweils ein Teil Arzneisubstanz wird in jeder Potenzstufe mit 10 Teilen neutraler Substanz verdünnt und dann verschüttelt oder verrieben.

Diathese

Eine angeborene Krankheitsbereitschaft wird Diathese genannt. Die Schulmedizin spricht auch von genetischer Disposition.

Dilution

Homöopathische Mittel sind auch als Dilution erhältlich. Hierbei handelt es sich um flüssige Mittel in Tropfenform. Da diese Tropfen Alkohol enthalten, eignen sie sich nicht für Kinder und Menschen, die keinen Alkohol vertragen.

Dosierung

Die Dosierung homöopathischer Mittel orientiert sich an der Potenzierung. Je höher die Potenz, desto seltener und geringer die Dosierung.

D-Potenzen

Siehe unter Dezimalpotenzen.

Dynamisierung

Den Potenzierungs-Vorgang eines Arzneimittels, bei dem das Mittel stufenweise verdünnt wird,  nennt man Dynamisierung. In der Homöopathie wird heutzutage meistens von „Potenzierung“ gesprochen, der Begriff „Dynamisierung“ ist vor allem bei der Homöopathie der anthroposophischen Medizin beliebt.

E

Einzelmittel

Die klassische Homöopathie verwendet meistens Einzelmittel, also Mittel, die aus einer einzigen Ausgangssubstanz hergestellt wurden. Daneben gibt es die Komplexmittel, bei denen mehrere homöopathische Mittel miteinander kombiniert werden.

Erstverschlimmerung

Bei einer homöopathischen Behandlung kann es anfangs zu einer Verstärkung der Symptome kommen. Dieses wird Erstverschlimmerung oder Erstreaktion genannt. Eine Erstverschlimmerung gilt als gutes Zeichen, weil der Körper auf die Gabe des Mittels reagiert.

G

Gabe

Als  „Gabe“ wird die Einzeldosis eines homöopathischen Arzneimittels bezeichnet. Eine typische Gabe sind 5 Globuli. Das entspricht in etwa 5 Tropfen oder 1 Tablette.

Globoli

falsche Schreibweise von Globuli

Globuli

Globuli sind kleine Kügelchen aus Milchzucker, in denen die homöopathischen Mittel meistens angeboten werden. Bei der Herstellung wird das flüssige homöopathische Mittel fein auf die Kügelchen gesprüht und getrocknet.

Große Mittel

Als  Großes Mittel gilt ein homöopathisches Mittel, das gut beschrieben ist und häufig angewendet wird. Es hat eine besonders umfangreiche Arzneimittelprüfung erfahren, und es liegt ein ausführliches Arzneimittelbild vor. Typische Große Mittel sind beispielsweise Arsenicum album, Sulfur oder Phosphorus.

H

HAB – Homöopathisches Arzneimittelbuch

Das Homöopathische Arzneimittelbuch (= HAB) ist das offizielle Regelwerk, das genau vorschreibt, wie homöopathische Mittel von den pharmazeutischen Firmen hergestellt werden müssen. Es entspricht dem Arzneimittelbuch, das die Regeln zur Herstellung von anderen Medikamenten vorschreibt.

Hahnemann, Dr. Samuel

Samuel Hahnemann (1755 – 1843) entdeckte das Heilprinzip „Similia similibus curentur“ und die Potenzierung von Arzneimitteln. Von daher ist er der Begründer der Homöopathie.

Hering, Constantin Freiherr von

Constantine Hering (1800-1880) war einer der wichtigsten amerikanischen Homöopathen. Er entwickelte das Heringsche Gesetz.

Heringsches Gesetz

Das Heringsches Gesetz besagt, dass eine Heilung von oben nach unten verläuft, von innen nach außen (vom Zentrum zur Peripherie) und von den wichtigen Organen zu den weniger wichtigen Organen. Zuerst verschwinden die Symptome, die zuletzt aufgetreten sind, die vorher aufgetretenen Symptome verschwinden später.

Hochpotenzen

Hochpotenzen sind homöopathische Arzneimittel, die in 200 und mehr homöopathischen Verdünnungstufen (Potenzen) zubereitet wurden. Man spricht dann beispielsweise von C200 (oder seltener D200). Hochpotenzen werden vor allem in der klassischen Homöopathie bei der Konstitutionstherapie oder zur Behandlung von chronischen Krankheiten verwendet. In Hochpotenzen ist naturwissenschaftlich betrachtet kein einziges Atom der Ausgangssubstanz mehr enthalten. Sie gelten in der Homöopathie jedoch als besonders wirksam und intensiv.

Homöopathie

Das griechische Wort „homoios“ bedeutet „ähnlich“ und „pathos“ bedeutet „Leiden“. Wörtlich übersetzt heißt „Homöopathie“ also „ähnliches Leiden“.

I

Isopathie

Bei der Isopathie wird Gleiches mit Gleichem behandelt, also beispielsweise Tuberkulose würde mithilfe des aufbereiteten Tuberkulose-Erregers selbst behandelt. Eine typische Anwendungsform nach Prinzipien der Isopathie ist die Eigenblut-Behandlung. Im Gegensatz dazu heilt die Homöopathie mit Substanzen, die eine ähnliche Wirkung auf den Körper haben, aber nicht der eigentliche Verursacher einer Krankheit sind. Die Isopathie wurde von Hahnemann aufs Schärfste kritisiert und abgelehnt.

K

Kaffee

Kaffee gehört zu den Antidot-Substanzen, die die Wirkung eines homöopathischen Mittels herabsetzen oder ganz verhindern können.

Kent, Dr. James Tyler

Dr. Kent (1849-1916) entwickelte die Lehre der Konstitutionstypen. Im Rahmen der Konstitutionsbehandlung setzte er Mittel in Hochpotenzen ein. Er gilt als einer der Begründer der sogenannten klassischen Homöopathie und hat ein umfangreiches Repertorium geschrieben, das heute noch ein wichtiges Handwerkszeug klassischer Homöopathen darstellt.

Klassische Homöopathie

Die klassische Homöopathie orientiert sich streng an den Maßgaben von Hahnemann und einigen seiner wichtigsten Schüler. Bei der klassischen Homöopathie werden meistens Einzelmittel in Hochpotenzen eingesetzt. Der Patient muss sich bei der klassischen Homöopathie streng an die Regeln zur Lebensführung halten, also beispielsweise auf Kaffee, Pfefferminztee, minzhaltige Zahnpasta, scharfe Speisen und dergleichen verzichten.

Kleines Mittel

Ein kleines Mittel ist ein homöopathisches Mittel, das eine eher untergeordnete Rolle spielt und relativ selten eingesetzt wird. Die Arzneimittelprüfungen für kleine Mittel sind meistens nicht sehr ausgiebig und die Beschreibungen des Arzneimittelbildes weniger ausführlich als bei großen Mitteln.

Komplexmittel

Komplexmittel sind Kombinationen aus mehreren homöopathischen Mitteln. Sie werden auch „Kombinations-Präparate“ genannt. Solche Komplexmittel werden meistens für häufige Alltagsbeschwerden oder verbreitete Krankheiten eingesetzt. Komplexmittel werden von den Vertretern der klassischen Homöopathie abgelehnt, weil sie mehrere Mittel kombinieren und nicht präzise das genaue Symptombild des Patienten berücksichtigen.

Konstitutionsbehandlung

Bei einer Konstitutionsbehandlung wird nicht eine aktuelle Erkrankung behandelt, sondern der Mensch mit all seinen verschiedenen Symptomen und konstitutionellen Eigenschaften wird als Ganzes betrachtet und behandelt.

Konstitutionsmittel

Die Konstitutionsmittel sind sehr gründlichen Arzneimittelprüfungen unterworfen worden und das Arzneimittelbild wird sehr ausführlich beschrieben.

Konstitutionstyp

In der Homöopathie spricht man von Konstitutionstypen, wenn es darum geht, bestimmten Menschentypen bzw. Persönlichkeiten ähnliche Arzneimittelbilder zuzuordnen. Dies geht auf die Beobachtung zurück, dass es Gruppen von Menschen gibt, die bestimmte Erkrankungen bekommen und in deren Verlauf für sie typische Reaktionsweisen zeigen.

Kügelchen

Kügelchen ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für die Globuli, der beliebtesten Darreichungsform homöopathischer Mittel.

L

Laienhomöopathie

Die Laienhomöopathie ist eine Homöopathie-Richtung, bei der medizinische Laien sich selbst behandeln. In der Laienhomöopathie werden vorwiegend harmlose Alltagserkrankungen behandelt und Niedrigpotenzen eingesetzt.

Laktose

Homöopathische Tabletten werden aus Laktose, also Milchzucker hergestellt.  Personen mit Laktose-Unverträglichkeit sollten stattdessen Globuli oder Tropfen einnehmen.

Leitsymptome

Ausführlich beschriebene Arzneimittel passen zu einer Vielzahl von Symptomen. Bei jedem Mittel gibt es aber ein oder weniger Symptome, die besonders typisch und für die Passgenauigkeit des Mittels sehr wichtig sind.

LM-Potenzen

Bei LM-Potenzen wird die arzneiliche Ausgangssubstanz in 50.000er-Schritten potenziert (verdünnt). Jeweils ein Teil Arzneisubstanz wird in jeder Potenzstufe mit 50.000 Teilen neutraler Substanz verdünnt und dann verschüttelt oder verrieben. LM-Potenzen werden vor allem in der klassischen Homöopathie eingesetzt. Sie werden auch Q-Potenzen genannt.

M

Materia medica

Die Materia Medica ist die Arzneimittellehre der Homöopathie.

Miasma

[griech., so viel wie „übler Dunst“, „Verunreinigung“, „Befleckung“, „Ansteckung“]
Nach Samuel Hahnemann haben bestimmte chronische Erkrankungen ihren Ursprung in sog. Miasmen. Er sah die Krätze (Scabies) [griech.: „Psora“] als „Mutter aller Krankheiten“ sowie auch Geschlechtskrankheiten, die er sykotisches und syphilitisches Miasma nannte. Nach seiner Auffassung konnten sich die venerischen Krankheiten nur bei einem an Psora erkrankten Menschen manifestieren. Die Vermischung der Miasmen nannte Hahnemann Pseudosyphilis.

Milchzucker

Homöopathische Tabletten werden aus Milchzucker hergestellt, das ist Laktose, die aus Milch gewonnen wird.

Menthol

Menthol gehört zu den Antidot-Substanzen, die die Wirkung eines homöopathischen Mittels herabsetzen oder verhindern können. Daher sollte man während einer homöopathischen Behandlung keinen Pfefferminztee trinken, keine Kaugummis kauen, Minz-Bonbons lutschen oder stark aromatisierte Zahnpasta verwenden. Auch andere ätherische Öle sollte man möglichst meiden.

Modalitäten

Modalitäten sind die Eigenschaften, die die Wahl des richtigen Mittels erleichtern. Es handelt sich beispielsweise um Umstände wie Verbesserung oder Verschlimmerung der Beschwerden.

M-Potenzen

Bei M-Potenzen wird die arzneiliche Ausgangssubstanz in 1000er-Schritten potenziert (verdünnt). Jeweils ein Teil Arzneisubstanz wird in jeder Potenzstufe mit 1000 Teilen neutraler Substanz verdünnt und dann verschüttelt oder verrieben.

N

Niedrigpotenzen

Bei homöopathischen Potenzen bis einschließlich D12 bzw. C12 spricht man von Niedrigpotenzen. Sie eignen sich zur Behandlung gewöhnlicher Alltagserkrankungen.

Nosoden

Nosoden sind homöopathische Mittel, die z.B. aus abgetöteten Krankheitserregern oder krankem Gewebe hergestellt werden. Sie werden potenziert und nach den gleichen Gesichtspunkten angewendet wie andere homöopathische Mittel. Die Therapie gegen Miasmen wird häufig unter Berücksichtigung von Nosoden durchgeführt.

O

Organon der Heilkunst

Das „Organon der Heilkunst“ ist das wichtigste Werk von Samuel Hahnemann, in dem er die Gesetzmäßigkeiten der Homöopathie beschreibt.

P

Potenz

Die Potenz eines Arzneimittels beschreibt rein rechnerisch seine Verdünnung, der Begriff Potenz bedeutet jedoch übersetzt „Stärke, Kraft, Energie“.
Vor der Potenzierungszahl steht ein Buchstabe, der die Größe der Verdünnungsstufen kennzeichnet, also D für zehnfache Verdünnung, C für hundertfache Verdünnung, M für tausendfache Verdünnung und LM oder Q für 50.000-fache Verdünnung. Die Zahl hinter dem Buchstaben gibt die Anzahl der durchgeführten Verdünnungsvorgänge an, beispielsweise D12 oder C100.
Ein Mittel in der Potenz D6 ist 1.000.000 mal verdünnt gegenüber der Ausgangssubstanz.

Potenzierung

Die Potenzierung eines homöopathischen Mittels stellt den Verdünnungsprozess des Arzneimittels dar. In festgelegten Verdünnungsstufen wird die Ausgangssubstanz mehrmals verdünnt. Bei jeder dieser Verdünnungsstufen wird die Mischung geschüttelt, wenn sie flüssig ist oder mit Milchzucker verrieben, wenn sie fest und unlöslich in Wasser ist.

Q

Quinn, Frederick Foster Hervey

Dr. Quinn wurde durch das Mittel Camphora von der Cholera geheilt. Seitdem war der englische Arzt ein begeisterter Anhänger der Homöopathie.

Q-Potenzen

Bei Q-Potenzen wird die arzneiliche Ausgangssubstanz in 50.000er-Schritten potenziert (verdünnt).  Jeweils ein Teil Arzneisubstanz wird in jeder Potenzstufe mit 50.000 Teilen neutraler Substanz verdünnt und dann verschüttelt oder verrieben. Q-Potenzen werden vor allem in der klassischen Homöopathie eingesetzt. Sie werden auch LM-Potenzen genannt.

R

Repertorium

Ein Repertorium ist ein Symptomenverzeichnis. In diesen homöopathischen Fachbüchern werden nicht die einzelnen Mittel vorgestellt, wie in einer Arzneimittellehre, sondern es ist nach Symptomen geordnet. Hilfreich beim Auffinden des passenden Mittels.

S

Schlüsselsymptome

Schlüsselsymptome sind Symptome, die auf ein bestimmtes Mittel hinweisen und für dieses typisch sind.
Das Schlüsselsymptom heißt aber noch nicht in jedem Fall, dass das Mittel auch wirklich passt. Um sich sicher zu sein, muss man auch noch die Modalitäten berücksichtigen.

Similia similibus curentur

„Similia similibus curentur“ ist der Leitspruch der Homöopathie. Er bedeutet „Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt.“

Streukügelchen

Streukügelchen ist der offizielle deutsche Begriff für Globuli. Bei den Streukügelchen handelt es sich um winzige Kugeln aus Zucker, die mit flüssigen homöopathischen Mitteln besprüht wurden. Sie sind die beliebteste Darreichungsform homöopathischer Mittel.

Symptome

In der Homöopathie wird der Begriff „Symptome“ etwas anders verstanden als in der normalen Medizin. Symptome in der Homöopathie umfassen nicht nur Krankheitsbeschwerden, sondern auch psychische und körperliche Eigenschaften. Das Gesamtbild aller Symptome wird bei der Suche nach dem passenden homöopathischen Mittel berücksichtigt.

T

Tabletten

Tabletten sind eine weniger häufig angewendete Darreichungsform homöopathischer Mittel. Die Basis der Tabletten besteht meist aus Milchzucker und etwas Weizenstärke. Anders als in der Homöopathie stellen Tabletten die Standard-Darreichungsform der Schüssler-Salze dar, die auch homöopathisch potenziert werden.

Trituration

Eine Trituration ist die Verreibung arzneilicher Substanzen mit Milchzucker, um ein potenziertes Arzneimittel herzustellen. Bei einer Verreibung werden Milchzucker und Substanz in einem Mörser ausgiebig miteinander vermischt und verrieben, damit sich die Heilkraft der Wirksubstanz auf den Milchzucker überträgt.

Tropfen

Homöopathische Mittel werden auch als Tropfen angeboten, die Dilution genannt werden. Da diese Tropfen zur Konservierung Alkohol enthalten, sind sie für Kinder und Menschen, die keinen Alkohol vertragen, nicht geeignet.

U

Unterdrückung

Aus der Sicht der Homöopathie haben viele schulmedizinischen Mittel nur eine unterdrückende Wirkung auf die offensichtlichen Krankheitssymptome. Solch eine Symptom-Unterdrückung steht aus Sicht der Homöopathie der Heilung der Krankheit im Wege.

Ursubstanz

Die Ursubstanz eines homöopathischen Mittels ist die erste Verarbeitungsstufe auf dem Weg zu einem homöopathischen Mittel. Bei der Ursubstanz wird ein in Wasser unlöslicher Stoff mit zehn Teilen Milchzucker verrieben. Eine solcherart hergestellte Ursubstanz stellt auch zugleich die Potenz D1 dar.

Urtinktur

Eine Urtinktur ist die erste Verarbeitungsstufe einer wasserlöslichen arzneilichen Substanz auf dem Weg zu einem homöopathischen Mittel. Stark wasserhaltige Pflanzen werden ausgepresst und der Saft wird 1:1 mit Äthanol vermischt. Trockenere Pflanzenteile, wie beispielsweise Blüten, werden frisch in Äthanol angesetzt und als Tinktur ausgezogen. Zu bestimmten Zwecken werden Urtinkturen pur angewendet, beispielsweise Thuja-Urtinktur äußerlich gegen Warzen. Meistens werden die Urtinkturen jedoch zu potenzierten homöopathischen Mitteln weiterverarbeitet.

V

Verbesserung

Die Umstände, unter denen eine Verbesserung der Beschwerden einsetzt, spielen bei der Suche nach dem richtigen Mittel eine wichtige Rolle. Die Frage nach den Verbesserungs-Modalitäten kann zunächst ungewohnt erscheinen, weil andere Medizin-Richtungen meistens nicht nach solchen Modalitäten fragen. Typische Verbesserungs-Modalitäten sind Besserung beim Laufen, um Mitternacht, beim Liegen auf der rechten Seite usw.

Verreibung

Bei einer Verreibung werden arzneiliche Substanzen mit Milchzucker gemischt, um ein potenziertes Arzneimittel herzustellen. Milchzucker und Substanz werden dazu in einem Mörser ausgiebig miteinander vermischt und verrieben, damit sich die Heilkraft der Wirksubstanz auf den Milchzucker überträgt.

Verschlimmerung

Die Umstände, unter denen eine Verschlimmerung der Beschwerden einsetzt, spielen bei der Suche nach dem richtigen Mittel eine wichtige Rolle.
Die Frage nach den Verschlimmerungs-Modalitäten kann zunächst ungewohnt erscheinen, weil andere Medizin-Richtungen meistens nicht nach solchen Modalitäten fragen.
Typische Verschlimmerungs-Modalitäten sind Verschlimmerung bei heißem Wetter, morgens um 11 Uhr, beim Liegen usw.

Verschüttelung

Die Verschüttelung dient bei der Potenzierung homöopathischer Mittel der gründlichen Vermischung von arzneilichen Wirkstoffen und neutraler Substanz. Bei der Verschüttelung wird das Fläschchen mit der Flüssigkeitsmischung zehn oder hundert Mal rhythmisch auf eine feste Unterlage geschlagen. Hahnemann empfahl als Unterlage ein in Leder gebundenes Buch.

W

Wissenschaftlich-Kritische Homöopathie

Die Wissenschaftlich-Kritische Homöopathie ist eine Richtung der Homöopathie, die häufig von Ärzten angewendet wird. Bei der Wissenschaftlich-Kritischen Homöopathie wird versucht, die Schulmedizin und die Homöopathie unter einen Hut zu bringen. Homöopathische Mittel werden meist in Niedrigpotenzen angewendet. Auch Komplexmittel werden oft verordnet.

Z

Zahnpasta

Zahnpasta enthält meistens Menthol oder ähnliche intensive ätherische Öle. Da Menthol ein homöopathisches Antidot ist und die Wirkung einer homöopathischen Behandlung verhindern kann, sollte man während einer homöopathischen Behandlung auf stark mentholhaltige Zahnpasta verzichten. Stattdessen kann man auch auf eine neutral schmeckende Salz-Zahnpasta zurückgreifen.

Zucker-Streukügelchen

Bei den Zucker-Streukügelchen handelt es sich um winzige Kugeln aus Zucker, die mit flüssigen homöopathischen Mitteln besprüht wurden.  Offiziell werden die Zucker-Streukügelchen Globuli genannt.