Magenschleimhautentzündung — Gastritis

Magenschleimhautentzündung - Gastritis

Wenn der Magen schmerzt

Der Magen ist mit einer Schleimhaut bedeckt, die ihn vor Verdauungssäften schützt. Die Schutzschicht kann sich durch verschiedene Auslöser entzünden.

Jeder zehnte Mensch erkrankt im Laufe seines Lebens an einem Magenschleimhautgeschwür. Noch verbreiteter ist dessen Vorstufe, die Magenschleimhautentzündung (Gastritis). Sie gehört zu den typischen Krankheitsbildern, mit denen der Heilpraktiker häufig konfrontiert wird.

Die betroffenen Patienten klagen meist über Magenschmerzen nach dem Essen, außerdem über Übelkeit, Sodbrennen, Völlegefühl, Aufstoßen und Mundgeruch. Oft ist zu beobachten, dass der körperliche und der seelische Allgemeinzustand beeinträchtigt sind.

Meist chronisch

Der Magen gibt Sekrete sowie Enzyme ab, die die Verdauung vorbereiten. Damit die aggressiven Verdauungssäfte nicht dem Magen selbst schaden, ist dieser mit einer schützenden Schicht aus Schleimhaut überzogen.

Verschiedene Faktoren können dazu führen, dass die Schleimhautschicht angegriffen wird. Dann entzündet sich die Magenschleimhaut. Man unterscheidet die akute und die chronische Gastritis. Die akute Magenschleimhautentzündung kann als Folge schwerer Erkrankungen, Verletzungen und Operationen auftreten. Außerdem kann sie durch schleimhautschädigende Medikamente hervorgerufen werden, beispielsweise nichtsteroidale Antirheumatika  oder Acetylsalicylsäure (Aspirin).

Die chronische Gastritis ist oftmals Folge einer unruhigen Lebensweise mit beruflichem Stress und großer Hektik. Hierfür wiederum typische Merkmale sind ständiges zu schnelles Essen und reichlicher Konsum von Alkohol, Kaffee und Tabak. Auch Störungen im Gefühlsbereich, zum Beispiel Ärger und Wut, die nicht offen gezeigt werden, können auf den Magen schlagen.

Die chronische Gastritis kann auch Folge anderer Krankheiten, wie Diabetes oder Blutarmut, sein.

Seit einigen Jahren hat die Schulmedizin als Hauptauslöser von Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüren eine Bakterienart namens Helicobacter pylori ausgemacht. Diese wird mit Hilfe einer Magenspiegelung und Gewebeentnahme festgestellt und mit Antibiotika behandelt.

Einstellung verändern

Letztendlich heilend kann nur eine Änderung der Lebenseinstellung und der Lebensgestaltung wirken. Der Hektiker muss also lernen, Ruhe und Entspannung in sein Leben zu integrieren. Wer ständig seinen Ärger herunterschluckt, muss lernen, diesem Luft zu verschaffen. Und der Ungeduldige muss Geduld lernen. Zudem ist es oft sinnvoll, die Essensgewohnheiten zumindest während der ersten Zeit nach der Diagnose umzustellen. Dies bedeutet Meidung von Alkohol und Kaffee, Umstieg auf leicht verdauliche Nahrungsmittel. Zunächst sollte Schwerverdauliches, wie Vollkornkost und beispielsweise auch Fleisch und Wurstwaren, gemieden werden. Förderlich sind Haferschleim und gedünstetes Gemüse.

Medikamentös unterstützend gibt es zahlreiche Fertigpräparate oder Teemischungen, insbesondere mit Kamillenblüten, Pfefferminze und auch Melisse. Zudem hat sich der Einsatz von Heilerde bei Gastritis sehr bewährt. Sie wird in Tee oder Wasser eingerührt und schluckweise getrunken.

Bachblüten-Therapie

Seelischen Ausgleich kann die Bachblüten-Therapie bewirken:

  • Agrimony (Odermennig) verhilft den Menschen dazu, ihren Emotionen Ausdruck zu verleihen.
  • Impatiens (drüsentragendes Springkraut) bringt Ungeduldige und Gereizte zu Entspannung und innerer Ruhe.
  • Vervain (Eisenkraut) oder auch Rock Water (Wasser einer bestimmten Quelle) ermöglichen es dem Arbeitsbesessenen, sich arbeitsmäßig zurückzunehmen und  Entspannung zuzulassen.
  • Die Homöopathie hält hervorragend wirkende Mittel gegen Gastritis bereit.

Homöopathische Behandlung von Magenbeschwerden

  • Nux vomica (Brechnuss): Magenstörungen durch Alkohol, Medikamente, Kaffee, Völlerei, aber auch durch Sorgen, meist morgendliche Übelkeit nach dem Essen und nach dem Rauchen, Heißhungeranfälle nach Abklingen der Beschwerden
  • Argentum nitricum (Silbernitrat): drückende, brennende Magenschmerzen, die nach allen Seiten ausstrahlen, stark aufgetriebener Bauch und Blähungen, Verlangen nach Süßigkeiten, die aber nicht vertragen werden, Beschwerden verschlimmern sich durch kalte Getränke, bessern sich durch warme Getränke und äußeren Druck
  • Arsenicum album (Weißes Arsenik): Mundtrockenheit mit heftigem Durst, Patient trinkt häufig kleine Mengen,  „Landkartenzunge“, Wundheit und Brennen der Schleimhäute, brennende Schmerzen in Magen und Bauch, Beschwerden verschlimmern sich durch Essen und kalte Getränke, Besserung durch Wärme
  • Colchicum (Herbstzeitlose): Starke Mundtrockenheit, auffallend starke Übelkeit und Ekel beim Anblick     oder Geruch von Speisen, überempfindlicher Geruchssinn
  • Ignatia (Ignatius-Bohne): Kloß im Hals, der vom Magen aufzusteigen scheint, Engegefühl im Hals, Magenschmerzen nach Lebenskrisen
  • Magnesium carbonicum(Magnesiumkarbonat): Gastritis mit viel Sodbrennen und saurem Aufstoßen, Appetitlosigkeit und Übelkeit, besonders morgens
  • Mandragora (Alraunenwurzel): Magen reagiert empfindlich auf Druck und Bewegung, Hunger auf sehr pikante Speisen, Abneigung und Unverträglichkeit von Alkohol, Widerwille gegen Fett und Bratengeruch, Besserung durch Essen, Aufstoßen und Rückwärtsbeugen
  • Antimonium crudum (Grauspießglanzerz): Magenschleimhautentzündung nach Völlerei, Zunge hat dicken weißen Belag, häufiges Aufstoßen, Verschlimmerung der Symptome nach dem Essen, oft eingerissene Mundwinkel und pappiger Mundgeschmack
  • Kalium bichromicum (Kaliumdichromat): Chronische Verdauungsstörungen, Gastritis der Alkoholiker und starken Biertrinker, verstärkte Beschwerden nach dem Essen, Schmerzen strahlen bis zum Rücken aus, Erbrochenes wirkt zäh und fadenziehend, geschwollene Zunge *) Potenzierung (Wirkungsgrad) und Dosierung des Mittels müssen vom Behandler individuell festgelegt werden