Schüssler-Salze — Biochemie nach Dr. Schüssler

Schüssler-Salze - Schüsslersalze

Schüssler-Salze sind Salze des Lebens

Die Homöopathie war ihm zu unwissenschaftlich und mit ihren vielen Heilmitteln zu unübersichtlich. Daher entwickelte der deutsche Arzt Wilhelm Schüssler vor rund 120 Jahren ein eigenes Behandlungssystem, bei dem er mit zwölf verschiedenen Mineralsalzen auskam.

In der Naturheilkunde ist die Behandlung mit den sogenannten Schüssler- Salzen weit verbreitet. Sie wird einerseits von Heilpraktikern durchgeführt, andererseits ist sie auch mit etwas Erfahrung zur Selbstbehandlung geeignet.

Biochemie nach Schüssler

Schüssler stieß auf Veröffentlichungen verschiedener Ärzte, wonach Krankheit als Störung der Einzelzelle zu verstehen ist und durch einen Mangel an Mineralsalzen entsteht. Der Mensch, dessen Mineralstoffhaushalt im Gleichgewicht ist, besitzt genügend Energien, um krankmachenden Einflüssen erfolgreich widerstehen zu können. Er ging dieser Theorie nach. Bei seinen Untersuchungen fand er zwölf Salze, die im Blut und in den Geweben vorkommen. Diese sind seiner Meinung nach als die wichtigsten Zell-Nährstoffe anzusehen. Er nennt diese Mineralsalze biochemische Funktionsmittel, da jedes auf bestimmte Funktionen des Organismus einwirkt.

Verdünnte Salze

Wilhelm Schüssler war der Ansicht, dass der Mineralstoffmangel in den Zellen nicht entsteht, weil Menschen mit ihrer Ernährung zu wenig von diesen Stoffen verzehren. Nach seiner Ansicht entsteht der Mangel, weil die Zellen nicht in der Lage sind, die Mineralien aufzunehmen. Damit die Salze im Körper wirken können, müssen sie nach Ansicht Schüsslers genauso wie homöopathische Heilmittel verdünnt werden. Mineralsalze in unverdünnter Form würden den Ort ihrer Bestimmung, also die erkrankte Zelle, nicht erreichen, sondern über den Verdauungsweg wieder ausgeschieden werden. Nach seiner Theorie müssen die Mineralsalze so sehr verdünnt werden, dass sie unmittelbar durch die Schleimhäute der Mundhöhle, des Rachens und der Speiseröhre ins Blut eindringen können.

Im Vergleich zu Mineralstoffen, beispielsweise Calcium oder Magnesium, die man in Drogerien und Apotheken kaufen kann, sind die Schüssler -Mineralien also anders aufgebaut und wirken im Körper auch anders.

Einnahme

So wie der Erfinder der Homöopathie, Samuel Hahnemann, nur ein einziges Heilmittel für jeden Patienten vorsah, entwickelte auch Schüssler ein striktes Behandlungskonzept. Danach ist jedes Mineralsalz einzeln zu verabreichen. Sind bei komplexen Krankheiten mehrere Mittel nötig, dann sollte man sie keinesfalls gleichzeitig geben, sondern in angemessenen Zeitabständen.

Bei akuten Beschwerden nimmt der Patient alle zwei Stunden eine Tablette mit dem empfohlenen Mineralsalz ein und lässt sie langsam im Mund zergehen. Chronisch kranke Patienten brauchen drei- bis viermal täglich eine Tablette. Die Einnahme sollte dabei etwa eine Stunde vor den Mahlzeiten erfolgen.

Die Schüssler-Mineralien sind übrigens in der Apotheke direkt erhältlich oder können dort bestellt werden.

Die zwölf Schüssler-Salze

Folgenden zwölf Mineralsalze werden in der Biochemie nach Schüssler eingesetzt:

  • Nr. 1 Calcium fluoratum — D 12 wird immer dort eingesetzt, wo Gewebe verhärtet oder aber auch zu weich ist – sprich seine Struktur und Flexibilität verloren hat. Überbeine, Knotenbildung, brüchige oder auch zu weiche Fingernägel sind Beispiele.
  • Nr. 2 Calcium phosphoricum — D 6  wird bei Abmagerung und Erschöpfung, Appetitlosigkeit, Verlangen nach Geräuchertem, nach Salz, nach Pikantem, Unverträglichkeit von Milch, Schmerzen in Knochen und Gelenken sowie bei einer schwachen Wirbelsäule empfohlen.
  • Nr. 3 Ferrum phosphoricum — D 12 ist ein ausgesprochene Fieber- und Entzündungsmittelmittel (akutes Stadium).
  • Nr. 4 Kalium chloratum — D 6   ist das Hauptmittel bei Entzündungen im fortgeschrittenen Stadium, bspw. Mittelohr-, Bindehaut-, Blasenentzündungen.
  • Nr. 5 Kalium phosphoricum — D 6 gibt man bei Erschöpfungszuständen. Es wirkt insbesondere auf das Zentralnervensystem. Daher lindert es auch Angstzustände und Unruhe.
  • Nr. 6 Kalium sulfuricum — D 6   wird eingesetzt bei allen chronischen Entzündungen mit eitrigen, gelb-schleimigen Absonderungen sowie zur allgemeinen Entgiftung.
  • Nr. 7 Magnesium phosphoricum — D 6 ist das biochemische Schmerz- und Krampfmittel.
  • Nr. 8 Natrium chöratum — D 6 reguliert den Wasserhaushalt im Körper. Sowohl trockene Zustände (trockene Schleimhäute oder Augen) wie feuchte Zustände (tränende Augen, Durchfälle) sprechen auf das Mittel an.
  • Nr. 9 Natrium phosphoricum — D 6 wird eingesetzt als Neutralisationsmittel bei Übersäuerung. Zudem hilft es bei Stoffwechselstörungen, Sodbrennen und Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis. Meist benötigen es gestresste Menschen,  die im wahrsten Sinne des Wortes sauer sind und sauer reagieren.
  • Nr. 10 Natrium sulfuricum — D 6 unterstützt die Ausscheidungsorgane und bringt den Reinigungsprozess in Gang.
  • Nr. 11 Silicea — D 12 gilt als das biochemische Kosmetikum und wirkt auf Haut, Schleimhaut, Haare, Nägel und Drüsen. Es wird ebenso bei Eiterungszuständen erfolgreich eingesetzt.
  • Nr. 12 Calcium sulfuricum — D 6 wird insbesondere dann angewendet, wenn Eiterungen vorliegen.

Das richtige Salz finden

Nachdem die Wissenschaft im Laufe der Zeit noch eine ganze Reihe von Mineralstoffen im menschlichen Gewebe entdeckt hatte, wurde die Schüssler- Methode zunächst um zwölf sogenannte Ergänzungsmittel erweitert. Später kamen weitere dazu.

Aussehen (Antlitzdiagnose), Appetit auf oder Abneigung gegen bestimmte Speisen, Konsistenz von physiologischen und pathologischen Ausscheidungen und Absonderungen, Zeiten des nächtlichen Erwachens und vieles mehr gibt Hinweise darauf, welches Salz aktuell für den Heilungsprozess benötigt wird.