Spenglersan-Therapie

Spenglersan Therapie

Die Abwehrkräfte stärken

Die Naturheilkunde versucht durch verschiedene Behandlungsmethoden, die körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken. Ein Beispiel dafür ist die „Spenglersan- Therapie“, benannt nach ihrem Erfinder Carl Spengler.

Geschichte der Spenglersan-Therapie

Noch vor 100 Jahren starb ein Siebtel aller Menschen an Tuberkulose. Auch in Deutschland zählte sie zu den am weitesten verbreiteten Infektionskrankheiten. So war es für die Mediziner damals eine dringende Aufgabe, die Ursachen dieser Krankheit zu erforschen und Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Der Durchbruch gelang dabei 1882 dem Berliner Arzt Robert Koch. Er entdeckte die Tuberkulose-Erreger, wodurch es schließlich möglich wurde, Medikamente gegen diese Bakterien zu entwickeln.

Einer von Robert Kochs Mitarbeitern war der junge Schweizer Arzt und Lungenchirurg Dr. Carl Spengler. Einige Jahre arbeiteten die beiden Ärzte zusammen, dann kehrte Spengler in seine Heimatstadt Davos zurück, um dort weiter zu forschen. Spenglers Hauptverdienste als Forscher und Lungenfacharzt bestehen darin, dass er als einer der ersten Mediziner die Bedeutung der tuberkulösen Infekte für den Gesamtorganismus richtig erkannt hat. Aufgrund dieser Erkenntnis entwickelte er ein eigenes System von Medikamenten, die so genannten Spenglersan- Kolloide, gegen verschiedenste Krankheiten. Ziel dieser Medikamente ist es, die Immunabwehr des Körpers zu mobilisieren, um Krankheitserreger aktiv selbst abzuwehren.

Tuberkulose oft versteckt

Die Tuberkuloseforschung bemerkte schon um die Jahrhundertwende, dass fast alle Menschen in den zivilisierten Ländern im kindlichen Lebensalter eine Tbc-Erstinfektion durchmachten. Der überwiegende Teil der Erkrankten überwand die Infektion unbeachtet und entwickelte damit jene Abwehrkräfte, die ein Fortschreiten der Infektion oder eine Neuansteckung verhindern.

Bei einer Tuberkulose-Infektion war meistens die Lunge der Patienten von der Erkrankung betroffen, aber auch andere Organe konnten von den krankmachenden Bakterien befallen sein. Es dauerte einige Zeit, bis die Mediziner bemerkten, wie weit verbreitet die Tuberkulose wirklich ist. So konnte Dr. Karl Spengler belegen, dass die Tuberkulose zum Beispiel als Grippe, als Lungenentzündung, aber auch als Rheuma, als Erkrankung des Verdauungstraktes, als Drüsenerkrankung oder in Form von Herzbeschwerden auftritt.

Das Immunsystem stärken

Wenn eine Krankheit sich durch so verschiedene und vielfältige Symptome äußert, muss auch ihre Behandlung entsprechend breit angelegt sein und möglichst die Abwehrkräfte des ganzen Körpers stärken. Spengler stellte außerdem fest, dass die Tuberkulose-Erkrankung meist als Mischinfektion mit anderen Krankheiten auftrat. Damit fand er auch eine Erklärung dafür, warum eine nur speziell auf Tbc gerichtete Tuberkulin- Therapie in vielen Fällen ohne den erhofften Erfolg bleiben musste.

Aufgrund dieser Erkenntnisse entwickelte Spengler ein breiter wirkendes Medikament. Es enthielt einerseits Tuberkulose-Erreger in abgeschwächter Form. Andererseits erhielt das Mittel aber auch Blut, das von tuberkuloseinfizierten Versuchstieren stammte. Dieses Blut enthielt die von den erkrankten Tieren gebildeten Antikörper. Bekam ein Patient dieses Kolloid verabreicht, so wurde sein Körper durch die abgeschwächten Erreger dazu veranlasst, selbst Antikörper gegen die Tuberkulose zu bilden. Gleichzeitig bekam sein Immunsystem Unterstützung durch die in dem Blut enthaltenen Abwehrstoffe.

Kolloide der Spenglersan Therapie

Mit diesem neuen Medikament, genannt „Spenglersan-Kolloid-T“, erzielte der Arzt große Erfolge. Aufgrund dieser guten Erfahrung entwickelte Spengler im Laufe seines Lebens noch eine Reihe von weiteren Misch-Kolloiden, die einen großen Kreis von Infektionskrankheiten umfassen. Jedes Kolloid enthält Antigene verschiedener Krankheitserreger und daraus gewonnene Gegengifte.

  • Kolloid-A wird eingesetzt bei Altersbeschwerden, bei Drüsen- und Stoffwechselstörungen, Arteriosklerose, hohem Blutdruck, Herzerkrankungen, Nervenerkrankungen, Parodontose und Prostataerkrankungen.
  • Kolloide-D und Dx, werden zum Testen von Herdinfekten an Zähnen, Mandeln, Nebenhöhlen usw. eingesetzt. Etwa vorhandene Herde machen sich daraufhin mit Schmerz oder Empfindlichkeitsreaktionen bemerkbar.
  • Kolloid-E ist unspezifisches Entgiftungsmittel v.a. bei Erbtoxikosen.
  • Kolloid-G wird bei Erkältungskrankheiten, Grippe, Angina und ähnlichem verordnet. Kolloid-G hat bei fast allen dieser genannten Erkrankungen phantastische Ergebnisse. Anders als bei Antibiotikagaben wird bei seiner Anwendung die körperliche Abwehr aufgebaut und nicht unterdrückt.
  • Kolloid-K gilt als Blutreinigungs-Kolloid, und wir setzen es bei Kreislaufstörungen, venösen Erkrankungen, allergischen Erscheinungen wie Asthma sowie Heuschnupfen ein.
  • Kolloid-M wird eingesetzt bei Symptomen, wie sie nach einer überstandenen Malariaerkrankung auftreten können sowie bei unspezifischen Fieberschüben.
  • Kolloid-Om wird bei allergischen Erkrankungen in Verbindung mit Kolloid-A und K eingesetzt.
  • Kolloid-R wird bei allen rheumatischen Erkrankungen, Ischias, Neuralgien und Gichtanfällen eingesetzt (oft in Kombination mit Kolloid-T).
  • Kolloid-T wird bei allen chronischen Erkrankungen eingesetzt, bei denen keine Behandlung anschlägt. Ihre Ursache liegt oft in einer Tuberkulosebelastung, die eventuell schon Generationen zurückliegt.

Anwendung

Spengler hat schon früh erkannt, dass die Verabreichung von Medikamenten durch die Haut hindurch der Injektion überlegen ist. Denn durch die Haut werden die Substanzen langsam aufgenommen, wodurch der Körper stufenweise aufnahmefähig für das Mittel gemacht wird und zu starke Reaktionen ausgeschaltet werden. Von daher werden einige Tropfen des jeweiligen Kolloids in die Armbeuge eingerieben, und zwar so lange, bis die Stelle völlig trocken geworden ist.

Die Dosierung der Kolloide ist sehr unterschiedlich. Sie hängt ab vom Allgemeinzustand des Patienten und auch vom Alter und der Größe sowie von Dauer und Schwere der Erkrankung. Über einen Muskeltest lässt sich die individuelle Dosierung herausfinden. Die Anwendung der Kolloide ist ungiftig und von daher ungefährlich. Doch kann man immer wieder zunächst, wie auch bei anderen natürlichen Behandlungsmethoden, mit Erstreaktionen oder auch Erstverschlimmerungen rechnen. Das sind Anzeichen dafür, dass das Medikament angeschlagen hat.

Das passende Mittel finden

Der Heilpraktiker findet das passende Kolloid für den Patienten durch dessen Krankengeschichte. Außerdem gibt es Diagnoseverfahren, zum Beispiel den Muskeltest sowie einen Bluttest, die die richtige Verordnung erlauben.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es sich bei dieser Therapie um ein echtes biologisches Heilverfahren zur Entgiftung des Organismus handelt. Es kann eine große Hilfe bei einer Fülle von chronischen Erkrankungen sein, und oft bringt es Hilfe in den Fällen, bei denen alle anderen Behandlungsmethoden nicht angeschlagen haben.